Verarbeitungseigenschaften
Um die Eignung eines Werkstoffs für den Einsatz zu ermitteln gibt es verschiedene technologische Prüfungen.
Der Biegeversuch (Faltversuch) dient z.B. zur Prüfung von Schweißnähten oder um das Umformvermögen von Stabmaterial zu ermitteln.
Dabei wird die Probe in einer Biegevorrichtung gebogen, bis ein Riss eintritt.
Der dabei entstandene Biegewinkel wird gemessen und dient als Maßzahl.
Sollten keine Risse auftreten wird die Probe gefaltet.
Der Hin- und Herbiegeversuch prüft die Eignung von Blechen oder Bändern aus Stahl bevor die Probe einen Riss bekommt.
Sobald ein Riss entstanden ist wird die Anzahl der Biegevorgänge als Maßzahl genommen.
Der Tiefungsversuch nach Erichsen liefert Anhaltswerte über die Tiefziehfähigkeit von Blechen.
Die Eindrücktiefe IE bis zu Anriss dient als Kennwert.
Beim Stauchversuch wird die Wärmestauchfähigkeit von Niet- und Schraubwerkstoffen geprüft. Diese müssen ohne Riss bis auf 1/3 der Ausgangshöhe stauchbar sein.
Die Schmiedbarkeit von Stählen wird mit dem Ausbreitversuch geprüft. Hierbei wird eine Flachprobe bei Rotglut mit der Finne eines Handhammers auf 1,5fache Breite geschmiedet. Dabei darf kein Riss auftreten.
Zur Beurteilung von Schweißnähten wird eine Schweißnahtprüfung durchgeführt, dazu wird die geschweißte Probe mit Hammerschlägen bis zum Bruch der Schweißnaht gebogen. Danach werden das Bruchgefüge und etwas vorhandene Schweißfehler beurteilt.